Ausnahmsweise waren im Zauberkreis der "Glühwürmchen"-Kita in Jüterbog Besucher zugelassen. Während ihrer morgendlichen Runde tanzten und sangen die Kindergartenkinder für die Bundestagsabgeordnte der Linken Diana Golze, die in dieser Woche auf ihrer Wahlkreistour in Jüterbog Halt gemacht hatte. Einen Scheck im Wert von 250 Euro überreichte die Politikerin der Kita-Leiterin Mandy Schwind und setzt damit fort, was sie im vorigen Jahr begonnen hat. Die Diätenerhöhung für Bundestagsabgeordnete kommt jeden Monat einer sozialen Einrichtung zugute. "In den Bildungseinrichtungen wurden Investitionen versäumt, vor allem Einrichtungen in der Fläche wurden vernachlässigt" so Diana Golze im Gespräch mit der Kita-Leiterin. "Kitas sind Teil der Bildungskette und der Staat ist verpflichtet, Kinder unabhängig vom sozialen Status der Eltern zu fördern. Da gibt es einiges nachzuholen." Auch in der Kita, deren Träger der Verein "Glühwürmchen" ist, besteht trotz der Eigeninitiative der Eltern und Vereinsmitglieder Bedarf. Von der Notwendigkeit, in die Bausubstanz zu investieren, konnte sich die Bundestagsabgeordnete am Nachmittag auch bei einem Besuch im städtischen Lindenhort Jüterbog überzeugen.
Sowohl die äußeren Arbeits- und Lernbedingungen als auch die inhaltlichen Voraussetzungen waren Thema eines Gesprächs mit dem Schulleiter der Wiesenoberschule Jüterbog Ralf Mund und der zuständigen Sachgebeitsleiterin bei der Stadt Jutta Tukai. Die für Bildung notwendige Ruhe und Verlässlichkeit habe es in den vergangenen beiden Jahrzehnten nicht gegeben, so der Schulleiter. Jede politisiche Strömung wolle ihre eigene Ansichten durchsetzen. Selbst ein gestandener Lehrer habe Schwierigkeiten, auf dem Laufenden zu bleiben. In der Wiesenoberschule werden 227 Schüler ab der 7. Klasse aus etwa 40 Ortsteilen unterrichtet. Die Leistungsspitze fehlt, dafür erfordern die Ganztagsbetreuung und der Fördebedarf die ganze Energie der Kollegen, so Ralf Mund. Sozialarbeit sei deshalb "verdammt wichtig", ergänzte Jutta Tukai, eine dreiviertel Stelle, wie an der Wiesenschule, sei kaum ausreichend.
Im Zusammenhang mit Investitionen versprach Diana Golze, sich beim Kreis für einen anderen Verteilerschlüssel einzusetzen. Damit soll die Regionale Bedeutung der Wiesenschule berücksichtigt werden.
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo vom 14./15.03.2009, Autorin: Martina Burghardt
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Erstellt von Martina Burghardt || Berufsorientierung
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