BILDUNG Die 10a der Wiesenoberschule malert ihren Klassenraum und macht ihn zum Geschenk

Erstellt von Matthias Butsch || Berufsorientierung 

Hellgelb und Grün mit Bedacht gewählt

JÜTERBOG - Lärm ist nicht zu vernehmen. Die Arbeit geht ruhig vonstatten. Die Mädchen und Jungen schwingen Pinsel, Farbrollen, Besen und Schrubber und ihre Lehrerin Claudia Mickel sitzt im Nebenraum an der Nähmaschine. Sie umsäumt Gardinen. „Die kommen ran, wenn wir am Freitag wieder einräumen“, sagt sie.

Seit Dienstag dieser Woche sind Schüler und Eltern der Klasse 10a der Wiesenoberschule in ihrem Klassenraum. Und das, obwohl Ferien und zudem die Zehntklässler ja nur noch ein paar Wochen an der Schule sind. „Wir malern unsere Klasse und der renovierte Raum ist dann unser Abschiedsgeschenk an die Schule“, erzählt Benjamin Glinga, der zusammen mit Friedrich Lindner gerade Heizungen streicht.

„Ja, es ist etwas für die Nachwelt“, sagt Holger Zachmann, der seiner Tochter die Bitte nicht ausschlug, mitzumachen. Zusammen mit Roger Krause gehört er an diesem Mittwoch zu den Vätern, die die Schüler ein bisschen anleiten und tatkräftig unterstützen. Roger Krause erzählt, dass die Aktion bereits in der ersten Elternversammlung zu Beginn des Schuljahres beschlossene Sache gewesen sei – „wir wollen uns auch als Eltern bei der Schule bedanken.“

Beteiligt ist übrigens auch die Stadt als Schulträger, die die Materialien bereitstellt. „Bis auf die Gardinen“, schränkt Claudia Mickel ein, „dafür hat jeder fünf Euro gegeben. Die Lehrerin weiß, dass die Renovierung dringend nötig ist: „Ich bin seit 19 Jahren hier Lehrerin, habe die jetzige 10a von der siebenten Klasse an, und kann mich nicht erinnern, dass an diesem Raum jemals etwas gemacht wurde.“

Umso schöner soll er jetzt werden. Die Farben wurden mit Bedacht gewählt. Wie schon der gesamte Schulflur, wird der Sockel grün gestrichen. „Grün erhöht die Konzentration“, erklärt die Lehrerin. Die Flächen dann bis zur Decke hoch – davon ist jetzt schon allerhand zu sehen – werden hellgelb, was die Lust zur Arbeit steigern soll. Und an der Rückwand über den Schränken wollen die Schüler zur Erinnerung das Graffiti „AK 09“ anbringen – Abschlussklasse 2009.
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo, 16.04.09, Autor: Matthias Butsch

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Foto: Schule