Pauker als Partner

| Berufsorientierung 

H.-Dieter Kunze ist beeindruckt von den Emotionen der Schüler bei der Zeugnisausgabe

Es passte so gar nicht ins Klischee der viel gescholtenen "Null-Bock-Generation", was bei der Zeugnisausgabe am vorigen Freitag an der Wiesenoberschule an Emotionen zu erleben war. Es war kein Abschied nur so lala. Die Lebenswege von Schülern und Pädagogen trennten sich respekt-, ja beinahe liebevoll. Es deutet auf eine gelungene Symbiose hin, wenn die Schülerschar nicht nur froh ist, die Zeugnisse in den Taschen zu haben und der Schule endlich den Rücken kehren zu können, sondern schon auf der Schwelle mit ein bisschen Wehmut auf die ach so schöne Schulzeit zurückschaut. Die Lehrer waren eben doch nicht nur Pauker, sondern vor allem wohl auch Partner. Warum sonst würden drei Schülersprecher im Auftrag der Klassenkameraden ihre Lehrerinnen mit Blumen förmlich überhäufen, sie als Ersatzmütter oder Partnerrinnen bezeichnen, bei denen man auch mal seine Probleme abladen konnte? Am eindrucksvollsten artikulierte Josephin Balzer aus der 10c ihre und die Gefühle der Mitschüler am Tag des Abschieds. Mehrmals war sie den Tränen nah und stoppte in ihrer Rede. Im Saal hätte man eine Stecknadel zu Boden fallen hören können. Der lange Beifall war schließlich Bestätigung: Die zeit an der Schule war wohl doch schön.
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo v. 13.07.09, Autor: H.-Dieter Kunze

<< Zurück