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Kanada stand im Fokus des Projektunterrichts an der Wiesenschule

Jüterbog:Wenn man in der vorigen Woche dem Unterricht in der Jüterboger Wiesenschule beigewohnt hätte, wäre man erstaunt gewesen. Denn diesmal stand nicht wie üblich Mathematik oder Deutschunterricht auf dem Stundenplan, sondern die Zubereitung von leckerem Oreo-Shake, Eierkuchen aus Maismehl oder knusprige Kartoffelecken, frisch aus dem Backofen. In der Schulküche drängten sich rund ein Dutzend Mädchen und Jungen, schälten Kartoffeln, rührten Zutaten zusammen und schwenkten die Pfannen über dem Herd. Anschließend durfte das Zubereitete natürlich verzehrt werden.
Mehr als Kochen
Doch wer jetzt denkt, dass es sich hierbei um regulären Kochunterricht handelte, täuscht sich. Die Schüler der siebenten Klassen nahmen drei Tage lang an einem Projekt teil, dass sie mit dem Land Kanada, dessen Kulturen, Sitten und Gebräuche näher bekannt machen sollte. Die Organisation der Aktion, die bereits seit dem Jahr 2005 in den Schulen der Region durchgeführt wird und die durch den Europäischen Sozialfonds und das Land Brandenburg gefördert wird, oblag dem Diakonischen Werk Teltow-Fläming (DW-TF). Das Projekt hat zum Ziel, die Internationalität bei den Jugendlichen zu etablieren und zu stärken. "Der Erwerb interkultureller Kompetenzen stellt einen entscheidenden Schlüssel dar, der es jungen Menschen ermöglicht, offen mit neuen und ungewohnten Situationen umgehen zu können", heißt es in der Erklärung des DWTF. So wurde für die Schülerinnen und Schüler ein Programm erarbeitet, das der internationalen Wertebildung dienen sollte. Anders als im normalen Unterricht erwartete sie z. B. eine Exkursion die die kanadische Botschaft und in das Ethnologische Museum in Berlin. In der Schule selbst wurde zu Themen wie Migration, Klima oder Sport geforscht. Auch des Zubereiten von typisch kanadischen Spezialitäten gehörte dazu. Um zu klären, wie unterschiedlich Kulturen gerade in der Schul- und Berufswelt sind, kamen die Siebentklässer auch mit einem echten Kanadier ins Gespräch. Dabei durften sie auch gleich ihr Englisch ausprobieren. Als Abschluss stellten die Schülerinnen und Schüler eigenständig Präsentationen zusammen, die über ein ländertypisches Thema informierten. Schulleiter Ralf Mund resümierte die drei Projekttage, die übrigens zum dritten Mal an der Wiesenschule stattfanden, so: "Von den Schülern, wie auch von den Lehrern und beteiligten Mitgliedern des DWTF war ein durchgehend positives Echo zu verzeichnen". Auch das Feedback, das er von den Beteiligten über die Schüler selbst gehört habe, sei bemerkenswert gewesen, betonte er. Die Jugendlichen hätten auch außerhalb der Schule soziale Kompetenzen gezeigt, auf die nicht nur die Schulleitung stolz sein könne.
Quelle: Wochenspiegel v. 25.04.2012, Autorin: I. Krüger

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Foto: Schule