Jüterboger Schüler nutzten den Zukunftstag, um Berufsbilder kennenzulernen

Erstellt von Victoria Barnack || Berufsorientierung 

Zwischen Kochtopf und Schuhlöffel

JÜTERBOG - „Ich möchte später Köchin werden“, sagt Monique Plewa, während sie abwechselnd Zwiebeln und Hähnchen auf einen Spieß drückt. Die Achtklässlerin hat die selben Vorstellungen von ihrem Traumberuf wie ihr Mitschüler Jean-Paul Fischer. Deshalb nutzten die beiden gestern die Gelegenheit, um den Tag nicht in der Schule sondern am Herd zu verbringen. Am Zukunftstag hatten die Schüler die Kantine der Kreishandwerkerschaft gewählt, um in den Beruf des Kochs hineinzuschnuppern. Der landesweite Aktionstag ist aus dem „Girls Day“ hervorgegangen und bezieht auch Jungs mit ein.

Ihre Klassenkameradinnen Anastasia Franz und Anna-Lena Wils sind sich in Sachen Traumjob noch nicht so sicher. Sie wählten zwar ebenfalls das eintägige Praktikum, doch auf die Frage, ob das ihr Berufswunsch sei, reagieren sie eher zögerlich.

„Die Kinder kommen hier her, weil es ihnen Spaß macht zu kochen“, erklärt Adelheid Melüh. Sie arbeitet in der betriebseigenen Kantine und kocht regelmäßig mit Schülern der Jüterboger Wiesenschule in einer Arbeitsgemeinschaft. Obwohl die Kreishandwerkerschaft noch nie an dem landesweiten Aktionstag teilgenommen hatte, sagte die Köchin sofort zu, als sie von den Schülern gefragt wurde, ob sie das Praktikum am Zukunftstag bei ihr absolvieren könnten.

Die Kreishandwerkerschaft hatte die gesamte Klasse schon kennengelernt, „Sie haben bei der Berufsorientierung alle Bereiche des Hauses gesehen“, erklärt Adelheid Melüh. Auch Bürojobs und Berufe mit Holzarbeit haben sich die Schüler bereits angesehen. „Aber nirgendwo war es so gut wie hier“, sind sich die vier Jugendlichen einig. Sie würden immer wieder für ein kurzes Praktikum in die Kantine kommen.

Ihre Mitschüler Kevin Seiler und Bastian Becker hingegen haben sich im Vorfeld des Aktionstages nach etwas Anderem umgesehen. In Gastronomiebetrieben der Stadt und bei Discountern wollte man die beiden nicht. „Durch meine Schwester bin ich dann auf das Schuhgeschäft Reno gekommen“, berichtet Kevin Seiler, der seinen Kumpel gleich zum Schnuppertermin mitgebracht hatte.

Seine Chefin am gestrigen Tag war Manuela Rößler. „Wir bilden zwar nicht aus, aber haben jedes Jahr Praktikanten“, sagt die Filialleiterin. Besonders zum Zukunftstag kämen Schüler immer wieder von selbst auf sie zu. Und da im Schuhgeschäft gerade Hochsaison ist, freut sie sich über helfende Hände. Waren annehmen und Schuhe sortieren ist für die beiden Jungs dann aber doch nicht das Wahre. „Ich möchte beruflich lieber etwas anderes machen“, sagt Kevin Seiler.
Quell: MAZ, Jüterboger Echo vom 26.04.2013, Autorin: Victoria Barnack

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