Jüterbog: Am Schulgebäude sind einige Investitionen fällig, aber das allein ist es nicht, was Ralf Mund, Leiter der Wiesenoberschule, die Arbeit erschwert. Ihm fehlen Lehrer und das macht sich im Ganztags- und Förderunterricht sowie in der Fachleistungsdifferenzierung bemerkbar. "Es ist schwer, das Normale zu realisieren", sagte er gestern in einem Gespräch mit Frank-Walter Steinmeier. Der SPD-Bundestagsabgeordnete hatte auf seiner Wahlkreistour der Schule in Jüterbog einen Besuch abgestattet. Die Sorgen um die personelle Ausstattung nahm er zur Kenntnis, wenngleich der Bund dafür jedoch nicht zuständig ist. Steinmeier versprach, dies auch im Hinblick auf die Inklusion, also die Einbeziehung von Kindern mit Handikap in den normalen Schulalltag, und die fehlende Untersützung bei der Betreuung dieser Kinder im Hort im Brandenburger Bildungsministerium zu thematisieren. An der Gesprächsrunde nahmen sowohl Pädagogen und Schüler als auch Bürgermeister Arne Raue (parteilos), Mitarbeiter der Stadtverwaltung und SPD-Politiker teil. Dabei kam auch das Problem zur Sprache, dass es immer mehr Kinder mit erheblichen sozialen, emotionalen Störungen gibt, deren Betreuung einen erheblichen Kraftaufwand bedeutet. Wie man Eltern zur Erziehung erzieht, sei jedoch nicht politisch zu lösen, sondern ein gesellschaftliches Problem, sagte Steinmeier. Er verwies auf den Koalitionsvertrg, der vorsieht, den Ländern sechs Milliarden Euro für Bildungsfragen, also auch für Schulsoialhilfe, zur Verfügung zu stellen. Der Verwendungszweck soll von den Ländern festgelegt werden. Das derzeitige Schulsozialarbeiterprogramm ist zeitlich begrenzt.
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo vom 14.12.2013, Autorin: Martina Burghardt
Abgeordneter auf Schulbesuch
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Frank-Walter Steinmeier macht bei seiner Wahlkreistour Halt in Jüterbog