Artistik, Rap und Trommelei

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Wiesenschüler absolvieren einen künstlerischen Anti-Rassismus-Workshop mit Vorführung

Jüterbog - Ein großes "Spektakel gegen Gewalt und Rassismus" stand gestern auf dem Stundenplan der 9. und 10. Klassen der Jüterboger Wiesenschüler. Zu Gast waren 14 Musiker und Artisten, die am interkulturellen Projekt "Instant Acts" beteiligt waren. Die Künstler, die unter anderem aus Brasilien, Kanada, Griechenland, Kroatien, Polen und Burkina Faso stammen, sind seit Anfang Oktober in der gesamten Bundesrepublik unterwegs. Um mit ihrem Projekt möglichst viele Jugendliche zu erreichen, gastieren sie in Schulen, aber auch in Jugendgefängnissen und Justizvollzugsanstalten. Dass auch der Landkreis Teltow-Fläming von dem Projekt profitiert, dafür haben auch dieses Jahr die Mitglieder vom Lokalen Aktionsplan (LAP) Teltow-Fläming gesorgt. "Bezug nehmend auf die Kriegsflüchtlinge, die bereits eingetroffen sind und die hier noch erwartet werden, ist es momentan wichtig, den Toleranzgedanken zu stärken", sagt die Kreisintegrationsbeauftragte Christane Witt. Vor allem in Jüterbog sei durch das neu eröffnete Flüchtlingsheim eine neue Situation für die Bürger entstanden. Daher habe man neben Luckenwalde auch Jüterbog gezielt als Ort für "Instant Acts" gewählt. "Die Idee, das Projekt an unserer Schule durchzuführen, fand ich sehr gut", sagt Schulleiter Ralf Mund. Obwohl man Anfang des Jahres noch nicht wusste, was auf Lehrer und Schüler zukommen würde, stürzten sich alle begeistert auf die Vorbereitungen. Gestern war es dann endlich soweit: 14 junge Künstler präsentierten in der Wiesenhalle zunächst eine Perfomance, dann stellten sie ihre zehn Workshops vor. Diese waren ebenso vielfältig wie die Künstler selbst. So durften sich die Schüler für Capoeirea, Zirkusartistik, Breakdance, Rap, Trommeln, Clownerie, Singen, Tanz oder für die Kostümwerkstatt entscheiden. Nach eineinhalb Stunden Proben durften Jugendlichen gemeinsam mit ihren jeweiligen Projektleitern ihr Erlerntes vorführen. Die Zuschauer waren begeistert, in der Wiesenhalle herrschte eine euphorische Stimmung. "Das ist es, was wir erreichen wollen: Die Schüler sollen das ausprobieren, was sie zuvor noch nie gemacht haben", sagte Projektleiter von "Instant Acts", Til Dellers, "in kurzer Zeit haben sie schon ein Ergebnis, das sie selbstbewusst und voller Stolz vor ihren Mitschülern präsentieren dürfen. Und es ist auch egal, wenn sie dabei Fehler machen, denn daraus kann man lernen." Die Zusammenarbeit mit Menschen aus den verschiedensten Nationen soll zudem helfen, Ängste vor Fremden abzubauen und die Neugier aufeinander zu wecken.
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo v. 22.11.2014, Autorin: Iris Krüger

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Foto: Schule