Für alle Bildungswege offen

Erstellt von Martina Burghardt || Berufsorientierung 

Sozialausschuss informiert sich sowohl über die Angebote als auch über den Sanierungsbedarf an der Wiesenoberschule

Jüterbog - Von Gewaltprävention bis zur Toilettenspülung reichte das Themenspektrum, als die Mitglieder des Sozialausschusses der Stadt Jüterbog am Dienstagabend die Wiesenschule besichtigten. Es ging um Arbeits- und Lernbedingungen. Ralf Mund, selbst seit 1980 im Schuldienst, warb für die Oberschule, die Kindern nach der 6. Klasse grundsätzlich alle Bildungswege ermögliche. Oftmals sei dies bei der Auswahl der weiterführenden Schule nicht bekannt, der Besuch des Gymnasiums werde als eine Art Statussymbol betrachtet, so der Schulleiter. Bei entsprechender Leistung sei ein Wechsel in die Abiturstufe oder zum Fachabitur möglich. Berufsorientierung und Lesekompetenzentwicklung stehen an der Wiesenschule im Mittelpunkt. Nicht mehr wegzudenken ist die Schulsozialarbeit. Michael Lehmann, seit zehn Jahren an der Wiesenschule tätig, berichtete im Sozialausschuss über seine Aufgaben und Erfahrungen. "Ich bin für die Problme der Schüler da", erklärte er. Darüber hinaus legt er Wert auf Prävention. Regelmäßig finden Projekte zu Themen wie Mobbing, Gewalt oder Drogenmissbrauch statt. Michael Lehmann ist Mitinitiator des Netzwerkes Jüterbog-Niedergörsdorf-Niederer Fläming, in dem sich die Jugendsozialarbeiter der Region austauschen und gemeinsame Projekte und Weiterbildungen organisieren. In das Schulgebäude, für das die Stadt als Träger zuständig ist, wurde in den vergangenen Jahres investiert. Zuletzt wurden fast alle Fenster erneuert. Sanierungs- und Renovierungsbedarf gibt es trotzdem. Den erkennt man mit geschlossenen Augen, wenn man die Schule über den Hofeingang betritt: Es stinkt nach Toilette. Das dieses Problem seit 2002 besteht und eher heute als morgen eine Erneuerung fällig ist, musste Ralf Mund dem Ausschuss nicht lange erklären. Schon vor eineinhalb Jahren kam der Bundestagabgeordnete und heutige Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) bei seinem Besuch in der Schule nicht an den miserablen Sanitäranlagen vorbei. Er hat zumindest versucht zu helfen, indem er einen Brief ans Brandenburger Bildungsministerium schrieb. Ob die Stadtverordneten für eine zügige Sanierung sorgen können, muss sich erst zeigen. Allerdings hat Ralf Mund noch einen weiteren "Herzenswunsch", nämlich "dass die Kinder in eine Schule kommen, die auch von außen einlädt". Mit Bauamtsleiterin Kira Wenngatz habe er bereits über die notwendigen Arbeiten gesprochen, berichtete Ralf Mund. Er bat außerdem darum, die besonders gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen der Reinigungsfirma bei der neuen Auftragsvergabe zu berücksichtigen.

Fakten:
Derzeit werden 283 Schüler in 13 Klassen von 25 Lehrern unterrichtet.

Der Ganztagsschulbetrieb ist wegen nicht besetzter Lehrerstellen nur teilweise abgesichert.

Zurzeit sind 38 Schüler mit vier Lehrern auf Projektfahrt in London, die seit 20 Jahren organisiert wird.

Eine Partnerschaft zu einer Schule im polnischen Zary besteht inzwischen seit zwölf Jahren.

40 Prozent der Schüler kommen aus sogenannten zuwendungsbedürftigen Elternhäusern. Für Fahrten kann Unterstützung beantragt werden.
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo vom 19.02.2015, Autorin: Martina Burghardt

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