JÜTERBOG - Was so viel? Brigitte Haberland, die stellvertretende Schulleiterin der Jüterboger Wiesenschule, klingt ehrlich erstaunt. Gerade sind Tobias, Tom und Jonas aus der Klasse 8a ins Sekretariat marschiert, ein weißes, eckiges Gerät in der Hand. Es misst den Strom zum Beispiel am Kopierer. Bis zu 800 Watt zeigt es an, wenn der Laser die Informationen auf der Glasplatte scannt. Ich hätte nicht gedacht, dass das so viel ist, sagt Brigitte Haberland. Immerhin: Im Stand-by-Modus verbraucht das Gerät nur 6,4 Watt. Die drei Jungs ziehen weiter zum Computerraum, wo sie noch mehr Energiefresser vermuten.
Der Strom-Streifzug ist Teil eines Wettbewerbs, den die Energie Mark Brandenburg (EMB) veranstaltet. Die 8a hat es schon in die zweite Runde der Mission Energiesparen geschafft. In der ersten Etappe sollte jeder Schüler sein Zuhause auf Umweltfreundlichkeit prüfen, erklärt Claudia Mickel, die das Projekt in der 8a betreut. Nutzen wir Energiesparlampen? Schalten wir die Geräte aus, wenn sie nicht gebraucht werden? Zieht es durch die Fenster?
Die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich, sagt die Lehrerin. Einige Schüler hätten festgestellt, dass das Bewusstsein für eine energiesparende Lebensweise in ihrer Familie schon stark ausgeprägt ist. Andere wiederum stellten fest, dass ihre Fenster daheim ganz dringend abgedichtet werden müssen.
Diese Erkenntnisse übermittelte die Klasse der EMB und belegte Platz 8 in der Zwischenwertung. Landen sie nach dem Schul-Check unter den besten sechs, nehmen sie am Finale teil, das am 15. März im Potsdamer Exploratorium stattfindet. Die Klassen, die die meisten Verschwendungen aufspüren und beseitigen, können Preise im Wert von 7000 Euro gewinnen. Dafür gilt es auch kühne Zukunftsvisionen zu entwickeln. Während die Jungs noch Wattwerte im Computerraum bestimmen, brüten Karina, Sina, Jenny und Judith im Klassenraum an dieser Aufgabe. Ihre ersten Ideen: Computer, die sich von selbst herunterfahren, wenn niemand davor sitzt, und stromerzeugende Laufbänder auf den Schulfluren.
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo v. 12.02.2010, Autorin: Angelika Pentsi