59 Zehntklässler sammeln erste Erfahrungen im Berufsalltag

Erstellt von Jenny Eckert || Berufsorientierung 

BILDUNG: Praktikum beliebter als Schule

 

JÜTERBOG - „Raus aus der Schule, rein in den Berufsalltag“, so hieß es für die zehnte Klasse der Jüterboger Wiesenschule. In den vergangenen zwei Wochen hatten 59 Schüler Praktikum. Ihren Platz suchten sie sich selbst aus. Vier Schüler erzählen von ihren Erfahrungen.

Zwischen Schuhen, Taschen und Socken verbrachten Sofie Jarczynski und Julia Daute ihr Praktikum bei Reno in Jüterbog. Sie mussten Kunden beraten, Ware annehmen und in die Regale sortieren, Inventur machen und natürlich gucken, dass keiner etwas mitgehen ließ. „Wenn viel Ware kommt, ist es manchmal auch ein wenig stressig“, so Sofie. Sie und Julia sind sich noch nicht sicher, welchen Berufsweg sie einschlagen wollen. Die Arbeitszeit war für beide keine große Umstellung im Vergleich zur Schule. Beginn war um 9 Uhr morgens, Ende um 15 Uhr, also fast wie die Schulzeiten.

Früh aufstehen musste allerdings Olaf Krüger. Sein Arbeitsbeginn war bereits früh um 7 Uhr. Er absolvierte sein Praktikum beim Wasser- und Abwasserzweckverband Jüterbog. Auf die Frage, weshalb er sich für den WAZ entschieden hat, sagte Olaf: „Es ist eine wichtige Arbeit.“ Fachkraft für wasserwirtschaftliche Anlagen, so heißt der Beruf, den Olaf Krüger kennenlernen durfte. Er kann sich vorstellen, später beim WAZ zu arbeiten. Er musste vom Wasser im Wasserwerk kleine Proben in Röhrchen füllen und diese dann auf Eisen, Mangan und Sauerstoff untersuchen sowie die Pumpen im Wasserwerk Fröhden in puncto Wasserstand kontrollieren, damit das Nass immer in Fröhden, Markendorf, Lichterfelde, Sernow, Werbig, Gräfendorf und Rangsdorf ankommt.

Auch Bastian Bendig weiß genau, was er später werden will: Förster. Deshalb suchte er sich den Landesbetrieb Forst Brandenburg aus und ist sich immer noch sicher: „Es ist mein späterer Traumberuf.“ Er musste die Schießstände instand halten, die Wälder nach Abfall kontrollieren und die Mäuse von Wiesen fernhalten. „Wir haben 50 Mausefallen aufgestellt, so wissen wir, wie viele Mäuse ungefähr da sind“, sagt der Schüler. Besonders gefiel Bastian, dass er die meiste Zeit draußen war und nette Leute traf. Geregelte Arbeitszeiten gab es nicht; er sollte so zur Arbeit kommen, wie die Aufträge da waren.

Sofis Fazit spricht sicher vielen aus der Seele: „Lieber noch eine weitere Woche Praktikum als Schule.“

Quelle: MAZ, Jüterboger Echo vom03.11.2011, Autorin: Jenny Eckert

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