Jüterbog. "Genügend Schüler zu haben, ist für uns heute nicht mehr das Problem. Eher ist es schwierig, alle unterzubringen.", sagt Jana Simon, die seit zwei Jahren die Jüterboger Lindengrundschule leitet. Schüler aus Jüterbog, Markendorf, Fröhden lernen dort, was sie für den Besuch einer weiterführenden Schule später brauchen.
Das Freundlichkeit dazu gehört, konnten am Sonnabend die künftigen Schulanfänger und deren Eltern beim tag der offenen Tür lernen. In ihren lindgrünen Shirts waren Lindenlehrer und -schüler leicht zu erkennen. Sie führten stolz durch das Haus und erzählten als Gesprächspartner von ihrem Schulalltag.
Das Angebot, sich sportlich, spielerisch oder kreativ zu betätigen, ließ sich von den Jüngsten kaum jemand entgehen. Das Lob aus Lehrermund dürfte die Ungeduld, endlich Schulkind zu werden, noch gesteigert haben. "Hier gefällt es mir", sagte die fünfjährige Adina, die sich zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Alina im September das lindgrüne Hemd überstreifen wird. Das Lösen kleiner Rechenaufgaben und das Schneemannbasteln gefielen ihr am Schnuppertag am besten. Ihre Eltern Sarina Targac und Björn Leopold sind nach dem Besuchstag ebenfalls voll des Lobes.
Auch sechs Jahre später scheint die Lust am Selbermachen und Entdecken noch nicht verlasst zu sein, wie ein paar Straßen weiter in der Wiesenoberschule und im Goethe-Schiller-Gymnasium, die ebenfalls zum Tag der offenen Tür eingeladen hatten, zu erleben war. Überall, wo selbst gedreht, geschraubt, geschüttelt oder getüfftelt werden konnte, war der Andrang am größten. Die Frage "Möchten Sie geführt werden oder alleine durchs Haus gehen?", mit der die Siebtklässler Luisa Gemel, Luca Jung und Domenic Hartwig in der Wiesenschule jeden Gast freundlich begrüßten, beherrscht selbst in der Erwachsenenwelt nicht jeder. An ihren eigenen Schnuppertag vor genau einem Jahr können sie sich noch gut erinnern. "Ich hatte großen Respekt vor den Älteren", blickte Luisa zurück. "Aber das war unbegründet. Denn an die Regeln des gegenseitigen Respekt halten sich alle und die Schule ist okay."
Das ist auch das erste Urteil von Max Peschke. Denn der Zwölfjährige Jüterboger ist noch unschlüssig, ob er künftig die Oberschule oder das Gymnasium besuchen will. Deshalb guckte er sich am Wochenende, wie viele seiner Mitschüler, gleich beide Schulen an. Für seine Interessen bieten beide Häuser genug. Werkeln im WAT Unterricht, Singen, Musizieren und Sport stehen bei ihm gleichermaßen hoch im Kurs. Die Qual der Wahl macht ihm dieses Wochenende sicher nicht leichter.
Für alle, die gleich ab der 7. Klasse die Überholspur ausprobieren wollen, hält das Jüterboger Gymnasium eine große Vielfalt an Kursen bereit. Auch dort war der Andrang am Wochenende groß. Mit den Wahlpflicht- und Seminarkursen Wirtschaftswissenschaften, Informatik und Erziehungswissenschaften sowie dem Leistungskurs Physik kann das Haus auf seine Weise bei den Interessierten punkten.
Quelle:
MAZ, Jüterboger Echo vom 25.01.2016; Autor: Uwe Klemens
Den Artikel können Sie hier einsehen.