Ein Reisepass motiviert beim Schulfest zum Lernen

An der Wiesenschule beschäftigen sich die Schüler mit fremden Ländern und den Ausbildungsberufen in der Heimat

Jüterbog. Nicht nur die Teiche im Jüterboger Schlosspark, sondern auch der kleine Teich auf dem Schulhof der Wiesenschule ist saniert. Seit Mittwoch schwimmen in dem Kleinstgewässer hinter dem Kreativhaus wieder Fische. Zum Schulfest haben ein paar Goldfische und eine Karausche ihren neuen Lebensraum in Besitz genommen. Die Siebtklässler der Oberschule haben den zugewachsenen Teich innerhalb des vergangenen Schuljahrs Stück für Stück gerettet. Auch mit Fliesen verzierte Mülleimer, sowie frisch lackierte und reparierte Stahlbänke für den Schulhof wurden vom jüngsten Jahrgang beim Schulfest präsentiert übergeben. Mit ihrem Einsatz bei der „Kompetenzrallye“ des Qualifizierungsvereins Niederer Fläming haben die Schüler ihre Schule damit um ein paar dauerhafte Objekte bereichert, so Schulleiter Ralf Mund. An mehreren Projekttagen hatten sie beim Qualifizierungsverein Einblicke in verschiedene Berufsfelder erhalten. Am Mittwoch sorgten sie sogar an der alkoholfreien Cocktailbar und am Grill für die Versorgung der älteren Schüler und der Lehrer und zeigten, was sie in den Berufsbereichen Restaurant und Küche gelernt hatten. Für die übrigen Schüler stand beim Schulfest die ganze Welt im Vordergrund. „Weltenbummler – komm mit auf die Reise“ lautete das Motto des diesjährigen Schulfests. Wie bei einer kleinen Olympiade wurde es mit einer Prozession von Fahnen in der Wiesenhalle eröffnet. Im Vorfeld hatten sich die Lehrer der Wiesenschule jeweils ein Land ausgesucht. Die Schüler durften sich unabhängig von ihrer Klassenstufe einem Lehrer und seiner Wahl anschließen und einen ganzen Klassenraum landestypisch gestalten. Kunstlehrerin Sarah Schulz bot überbackenen Toast aus der portugiesischen Küche an. Der aus Kroatien stammende Musiklehrer Nino Jurek stellte in einem Quiz Fragen zu seiner Heimat. Mit einem kleinen „Reisepass“ wurden die Schüler motiviert sich die Arbeiten der anderen Gruppen anzuschauen – denn wer mindestens fünf Stempel vorweisen konnte, erhielt einen Cocktail oder eine Bratwurst kostenlos. Der „Trick“ funktionierte bestens. „Wir haben die Aufgaben erfüllt, um uns einen Cocktail an der Bar holen zu können“, sagte Joanna Antelmann. Gemeinsam mit ihrer Freundin Josephine durchstreifte sie die Schule, naschte bei den Brasilianern landestypische Käsebällchen und Schokopralinen und trank kubanische Saftmischungen mit Minze. Gelernt haben sie nicht nur Kulinarisches. Das Beste sei der spanische Memory-Spiel gewesen. An einem normalen Unterrichtstag liefe so etwas unter „Vokabeln pauken“.
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo vom 02.06.2016, Autor: Peter Degener

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Foto: Schule