Jüterbog. Anderen Menschen zu zeigen, was man am besten beherrscht, das ist für Jugendliche oft eine ziemliche Herausforderung. Nicht alle sind selbstbewusst genug, ihr Können offensiv zu präsentieren. Das engt sie mitunter nicht nur bei ihrer Persönlichkeitsentfaltung ein, sondern es kann auch negative Folgen für das spätere Berufsleben haben. Die Jüterboger Wiesenschule möchte ihren Schülern die Angst nehmen und arbeitet mit großem Engagement daran, die Schüler zu motivieren, ihre eigenen Talente zu entdecken, diese zu fördern und auszuleben.
Deshalb stand das diesjährige Schulfest am Mittwoch unter dem Motto „Eine Schule voller Talente“. Doch was habe ich überhaupt für ein Talent? Eine Frage mit der sich die Schüler anfangs erst einmal auseinandersetzen müssen. Um herauszufinden, was ihnen am meisten liegt, bietet die Schule eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften und Wahlpflichtfächern an. „Man weiß ja oft nicht, was sie können und sie wissen es auch nicht“, sagt Kunstlehrerin Sarah Schultz. Für sie sind die zahlreichen Angebote wichtig, um sich an verschiedenen Dingen ausprobieren und sich selbst besser kennenlernen zu können. In ihrem Kunstunterricht wurden dieses Jahr zum Beispiel ausrangierte Stühle zu kleinen Kunstwerken mit Botschaft umfunktioniert. Leander hat aus seinem nackten Stuhl ein politisches Statement gezaubert. Mit dem Elektrischen Stuhl möchte er auf die noch in vielen Ländern bestehende Todesstrafe aufmerksam machen. Er findet: „Diese Methode sollte abgeschafft werden“. Neben kreativen Aufgaben gibt es auch berufsorientierende Projekte. In Zusammenarbeit mit dem Qualifizierungsverein Niederer Fläming sind die Schüler zum Beispiel drei Tage lang in einem bestimmten Berufsfeld tätig. In dieser Zeit können die Schüler einen Beruf für sich entdecken, aber es können auch schöne Dinge für die Schule entstehen. „Deswegen ist es für uns immer wichtig und gerechtfertigt, dass man so etwas macht“, erklärt Schulleiter Ralf Mund. Ganz ohne fremde Hilfe funktioniert das allerdings nicht.
Quelle: MAZ, Jüterbog, vom 01.06.2017, Autorin: Isabelle Richter