Jüterbog. Das Handwerk braucht Menschen mit bestimmten Kompetenzen. Die Grundlagen dafür werden im Elternhaus und in der Schule gelegt. Das Projekt „Das bin ich – das sind wir“ der Jüterboger Wiesenoberschule und der Kreishandwerkschaft wird über das sogenannte Inisek-Programm von der EU und vom Land gefördert und ist ein wichtiger Baustein der Kompetenzförderung. Eine Woche lang waren, jeweils für einen Tag, die Schüler der vier siebenten Klassen auf dem Lehrbauhof zu Gast, um ihre Fähigkeiten und Neigungen auszuloten und um sich als Team zusammenzufinden. Das Tagesprogramm bestand deshalb nicht nur aus handwerklichen Herausforderungen wie dem Einrichten einer sicheren Baustelle und dem Einschlagen von Nägeln, sondern auch aus einem Outdoor-Training im improvisierten Seilgarten. Beides, so die abschließende Auswertungsrunde, hat den 13- und 14- jährigen Schülern nicht nur unglaublichen Spaß gemacht, sondern auch wichtige Erkenntnisse über sich selbst geliefert. Die wenigsten konnten sich entscheiden, was sie interessanter fanden. Gelernt zu haben, dass man sich in manchen Situationen auf andere Personen verlassen muss und dass dies auch funktioniert, war für die 14-jährige Michelle das wichtigste Ergebnis. Auch die Klassenlehrerin war zufrieden. Sie betont, dass es eine tolle Erfahrung war, mitzuerleben, wie die Schüler ihre Schwächen und Stärken entdeckten und wie sie als Team, wenige Wochen nach dem Wechsel aus der Grundschule, zusammenfinden. Auch seitens der Lehrbauhof- Mitarbeiter Kerstin Weinert und Ralf Matzke gab es am Ende der Projektwoche viele lobende Worte. „Dass ihr heute gewachsen und zusammengewachsen seid, habt ihr sicher auch selber gespürt“, gab Weinert den Schülern mit auf den Weg. „Ich hoffe und wünsche Euch, dass ihr ein gutes Kollektiv bleibt“, ergänzte Kollege Matzke. Das Ergebnis der Projektwoche gilt als erneute Bestätigung für die Richtigkeit, Schule und Praxis zu vernetzen. Erst im Juli wurde diese Arbeit erneut mit dem Prädikat „Schule mit hervorragender Berufs- und Studienorientierun “ gewürdigt. Nur zehn von 62 Schulabgängern wussten bei der Ausgabe der Abschlusszeugnisse noch nicht, wie es im Anschluss weitergeht.
Quelle: MAZ, Jüterbog, vom 13.10.2017, Autor: Uwe Klemens