Im Sozialausschuss der Stadt Jüterbog am Dienstagabend beschäftigte die Anwesenden vor allem ein Thema – die Zukunft der Wiesenschule. Noch in diesem Jahr soll diese umfangreich saniert werden. Mit der Planung befindet man sich laut Rathaus kurz vor dem Abschluss. Ziel ist es, im Sommer mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Um den laufenden Schulbetrieb nicht mit Lärm und Dreck zu beeinträchtigen, müssen die rund 335 Wiesenschüler für etwa zwei Jahre ausgelagert werden. Zu diesem Thema hatte der stellvertretende Schulleiter ein paar offene Fragen. „Gibt es Termine? Wo geht die Reise hin? Im Moment können wir den Eltern darauf keine Antworten geben“, sagte Sven Schulze. Dazu erklärte Anke Stöckigt, Sachgebietsleiterin für Bildung, Jugend und Sport: „Da wir seit einigen Jahren vom Landkreis die Immobilie zur Nutzung angeboten bekommen haben, die sich in der Schulstraße befindet, wo momentan die Förderschule Pestalozzi untergebracht ist, war die Idee, diesen räumlichen Leerstand mit unseren Bedarfen der A sgliederung zu kombinieren.“ Während der Planung stellte sich allerdings heraus, dass dort vor dem Umzug zunächst bauliche Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Beim Blick auf den engen Zeitplan zeigte sich Sven Schulze nachdenklich. „Das heißt ja, wir müssten innerhalb von ein paar Monaten den Auszug der Wiesenschule organisieren und gleichzeitig in der Pestalozzischule alles fertig haben. Da wird mir ein bisschen schwummerig“, sagte der stellvertretende Schulleiter. Bauamtsleiterin Kira Wenngatz gab zu, dass das Projekt eine ziemliche Herausforderung für alle Beteiligten sei. Allerdings könne man sich mit der Maßnahme nicht viel Zeit lassen. Denn um die Sanierung überhaupt finanzieren zu können, muss sich die Stadt an zwei Fördertöpfen bedienen, die in einem bestimmten zeitlichen Rahmen abgerufen werden müssen. „Wir reden hier von mehr als sieben Millionen Euro, die in diese Schule wandern sollen. Ohne diese Fördermittel ist es definitiv nicht möglich“, erläuterte Kämmerer René Wolter die finanzielle Probl matik. Mit den Fördermitteln von rund vier Millionen Euro läge die Investition von Seiten der Stadt noch bei etwa 3, 7 Millionen Euro. Eine Chance, die man nutzen müsse. Nichtsdestotrotz macht sich die Schulleitung Gedanken darüber, ob man die bisherigen Angebote in der Wiesenschule auch in den Räumlichkeiten der Pestalozzischule umsetzen kann. „Bestimmte Dinge müssen einfach vorhanden sein, auch in der Übergangsphase“, sagte Sven Schulze. Dazu gehören nicht nur technische Voraussetzungen, wie internetfähige Räume, auch bei der Grundausstattung müsse nachgerüstet werden. „Wird ein Ausweichquartier eine Luxusherberge sein? Sicherlich nicht. Es ist sehr optimistisch gedacht, aber was sollen wir denn machen? Die ganze Angelegenheit schlecht zu reden, hilft uns doch nicht weiter“, so René Wolter dazu. Abschließend gab es im Ausschuss die Information, dass in der kommenden Kreistagssitzung ein Beschluss dazu gefasst wird.
Quelle: MAZ, Jüterbog, vom 25.01.2018, Autorin: Isabelle Richter