Wie leben die Menschen in anderen Ländern? Überwiegt das Miteinander oder das Trennende? Welcher Religion schenken sie dort ihren Glauben und warum? Worüber unterhält man sich, worüber wird gelacht? Fragen wie diesen spürten in dieser Woche die Schüler der Klasse 9 der Jüterboger Wiesenschule im Rahmen einer erlebnisreichen Projektwoche nach. Ob man sich theoretisch mit den Weltreligionen beschäftigt, per Internetrecherche das Leben in Australien erkundet oder an einer dreitägigen Englandreise teilnimmt, durften die Schüler selber entscheiden. Als viertes Projekt im Angebot war ein Intensiv-Kurs im Rugby-Spiel, bei dem es, wie auch in den anderen Projekten, vor allem um den Erwerb von Sozialkompetenz, also ein faires Miteinander ging. Möglich gemacht wurde die Projektwoche dank Förderung durch das Brandenburgische INISEK-Programm für Sekundarschulen. Diese können sich mit ihren Projektideen um finanzielle Unterstützung bewerben. Nicht zum ersten Mal gehörte die Wiesenschule zu den geförderten Bildungseinrichtungen. „Soziale und interkulturelle Kompetenzen zu erwerben geht immer am besten, wenn man sich mit einem ganz konkreten Land beschäftigt“, sagt Stephanie Günther, Bildungsreferentin des Diakonischen Werkes Teltow-Fläming. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Ralph-Peter Schur entführte sie die Schüler vier Tage nach Australien. Die Angebote reichten vom Bau eines Didgeridoos und dem Erlernen der Blastechnik bis zum gemeinsamen Besuch der gerade in Berlin Station machenden Sonderausstellung „Indigenious Australia“. Die Flora und Fauna des fernen Kontinents studierten die Mädchen und Jungen am Computer. Das gemeinsame Backen und Kochen nach australischem Kochbuch und die Präsentation eigener Plakate bildeten am Freitag den Abschluss. Weitaus ruppiger, weil so gewollt, ging es im Rugby-Workshop zu Sache. Begeistert vom respektvollen Umgang innerhalb der jeweiligen Teams und zwischen den gegnerischen Parteien zeigte sich Landestrainer Robby Lehmann von der Potsdamer Rugby-School. „Viele haben in dieser Woche neue Fähigkeiten an sich und bei ihren Mitschülern entdeckt“, schätzt er ein. Eine Schulmannschaft ist nun geplant.
Quelle: MAZ, Jüterbog, vom 24.02.2018, Autor: Uwe Klemens