Freude, Tränen und Standing Ovations – beim Brandenburgischen Lehrerinnen- und Lehrerpreis am Donnerstagabend war wirklich alles dabei. Insgesamt 18 der 45 nominierten Lehrkräfte wurden in diesem Jahr von Ministerpräsident Dietmar Woidke und Bildungsministerin Britta Ernst (beide SPD) in der Potsdamer Staatskanzlei für ihr herausragendes Engagement ausgezeichnet. „Diese schöne Tradition möchte ich als neue Bildungsministerin gerne fortsetzen“, erklärte Britta Ernst zu Beginn der Veranstaltung. Für sie war die inzwischen siebte Verleihung eine Premiere. Außerdem neu in diesem Jahr: Neben einzelnen Lehrkräften durften auch Lehrerteams für den Preis nominiert werden. Neun solcher Kollektive wurden von Kollegen, Schülern oder der Schulleitung vorgeschlagen. Im Landkreis Teltow-Fläming gab es jedoch nur eine Nummer eins. Frank-Reiner Nowakowski vom Fontane-Gymnasium in Rangsdorf setzte sich gegen Juliane Kuhl von der Grundschule „Thomas Müntzer“ in Blönsdorf und Philipp Pulz von der Jüterboger Wiesenoberchule durch. Der 57-Jährige hat alles, was ein guter Lehrer braucht. Mit Leidenschaft, Energie und Herzblut schafft er es, seinen Schülern seit 15 Jahren unvergessliche Momente zu bescheren. Unzählige Überstunden steckt er jedes Jahr in die Vorbereitungen des mittlerweile in ganz Brandenburg bekannten Schulmusicals. Mit viel Ehrgeiz und Engagement schreibt er nächtelang Noten und Texte um organisiert professionelle Technik und Helfer, oder kontaktiert Sponsoren für die rund zweistündigen Programme. Frank-Reiner Nowakowski gilt als ausgezeichneter Pädagoge und ist laut seinen Schülern und Kollegen „ein Vorbild für alle“. Mit so viel Lob und Anerkennung hatte der Rangsdorfer Musiklehrer im Vorfeld nicht gerechnet. „Ich war stolz und habe mich sehr darüber gefreut, dass die Schüler mich ausgewählt haben“, so Nowakowski nach der Verleihung. Für den 57- Jährigen ist die Auszeichnung trotzdem kein Grund abzuheben. Bescheiden betonte er, dass es aus seiner Sicht noch genügend andere Kollegen gebe, die den Preis ebenso verdient hätten. Warum er sich über seine Arbeitszeit hinaus ganze Tage und Nächte um die Ohren schlägt? Diese Frage beantwortet er schlicht mit dem Satz: „Es macht eben Spaß.“ Auch für Richard Hohm ist der Musiklehrer eine Bereicherung. Der Schülersprecher des Rangsdorfer Fontane-Gymnasiums sagt über Frank-Reiner Nowakowski: „Er ist ein sehr aufgeschlossener und fröhlicher Lehrer, zu dem man auch nach dem Unterricht immer kommen kann.“ Zudem berichtet er, dass Nowakowski jahrelang der einzige Musiklehrer am Gymnasium gewesen sei und dadurch jeden einzelnen Schüler persönlich kannte. Mit seinem Engagement hat Frank-Reiner Nowakowski bereits viele Generationen von Schülern geprägt und sie mit zu den Persönlichkeiten gemacht, die sie heute sind. Seine Liebe zur Musik möchte der 57-Jährige mit seinem Unterricht gerne weitergeben. „Es ist ein enormes Feld, wo man die Schüler besonders fördern kann“, erklärt der beliebte Lehrer. Auch für seinen Chef ist Frank-Reiner Nowakowski eine Ausnahmeerscheinung. „Wir alle schätzen sein Engagement“, sagt Schulleiter Steffen Szmala. Bei den Vorbereitungen zum jüngsten Musical „Das Geheimnis des Edwin Drood“ verbrachte Nowakowski mehrere Monate damit, die Noten für alle Stimmen und Instrumente zu transkribieren. „Fast jede freie Minute habe ich damit verbracht“, sagte er damals. Nowakowskis Einsatz für seine Schüler endet nicht mit dem Abitur. Derzeit betreut er eine ehemalige Schülerin, die Musik auf Lehramt studiert. Wenn es sein muss, springt er auch mal als Discjockey ein. Vor ein paar Jahren fand sich kein Plattenaufleger für den Abiball – Nowakowski rettete den Abend. Herausragende Leistungen vollbringt auch Britta Klauck täglich. Die 50-Jährige unterrichtet an der Liuba-Grundschule in Lübben und machte im Landkreis Dahme- Spreewald das Rennen. Zu ihrem Erfolg sagte sie: „Es war total aufregend, aber eigentlich habe ich gedacht, ich mache doch nur meine Arbeit.“ Britta Klauck sorgt in ihrer Klasse 4a nicht nur für ein freundschaftliches Miteinander, sie setzt sich ebenso für Kinder mit besonderem Förderbedarf ein. So half sie etwa einem syrischen Flüchtlingskind, welches anfangs kaum ein Wort deutsch sprach, dabei, sich ohne Probleme in ihre Klasse zu integrieren. Das Lehrersein ist für Britta Klauck nicht nur Beruf, sondern Berufung. „Ich kann mir gar nichts anderes vorstellen. Ich hatte selber eine tolle Lehrerin, die mich ganz entscheidend geprägt hat, sagt sie.
Quelle: MAZ, Jüterbog, vom 26.05.2018, Autorin Isabelle Richter