Umzug verzögert sich

Erstellt von Isabelle Richter |

Schon in wenigen Wochen sollten die Jüterboger Wiesenschüler in der Pestalozzischule unterrichtet werden – Nach aktuellem Stand wird es aber erst im Frühjahr 2019 soweit sein

Aufgrund der geplanten Sanierung an der Jüterboger Wiesenoberschule sollte der Umzug der rund 330 Schüler in die Pestalozzischule während der Herbstferien erfolgen. Für etwa zwei Jahre soll die ehemalige Förderschule als Ausweichquartier der Oberschüler dienen, während ihr eigenes Haus in der Friedrich-Ebert-Straße umfangreich modernisiert wird. In der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses teilte Anke Stöckigt jedoch mit, dass sich der Umzug verschieben wird. Die Sachgebietsleiterin für Bildung, Jugend und Sport nannte das Jahr 2019. Damit die Wiesenschüler übergangsweise in der Pestalozzischule unterrichtet werden können, müssen dort noch wesentliche Maßnahmen im Bereich Brandschutz umgesetzt werden. Die erforderlichen Rohbauarbeiten sowie das Stellen von Trockenbauwänden für neue Raumaufteilungen seien „weitestgehend abgeschlossen“, so Bürgermeister Arne Raue zum aktuellen Stand. Auch der Einbau von Brandschutz- sowie rauchdichter Türen sei fast komplett erfolgt. Zur Verzögerung der Abnahme komme es unter anderem wegen nachträglicher Forderungen von Seiten des Landkreises. „Das mit dem Kreisbrandmeister abgesprochene Brandschutzkonzept, die temporäre Nutzung der Förderschule auch ohne eine zusätzliche Außentreppe zuzulassen, wurde im Nachgang durch Forderungen des Kreises wieder verworfen. Die Außentreppe muss nun doch als zweiter Fluchtweg kommen“, berichtet Jüterbogs Bürgermeister. Der Bau sei in Auftrag gegeben – die Montage für Ende November geplant. Zudem müsse die Stadt zusätzlich eine Alarmaufschaltung einbauen und die gesamte elektrische Anlage erneuern. „Dies sind zusätzliche und kostenintensive Arbeiten, die ursprünglich so nicht gefordert waren“, sagt Raue. Aufgrund des veränderten Umfanges der Arbeiten könne der Zeitraum nicht mehr wie geplant eingehalten werden. Darüber hinaus berichtet der Bürgermeister über die komplizierte Suche nach geeigneten Firmen: „Teilweise mussten die Ausschreibungen wiederholt werden, da beim ersten Anlauf keine Angebote eingingen, oder die Baupreise um ein Vielfaches höher waren als die Kostenberechnung.“ Laut neuem Zeitplan sollen die Brandschutzmaßnahmen in der Pestalozzischule bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein – umgezogen wird jedoch erst im Frühjahr 2019. Nach Absprache mit den verschiedenen Gewerken, der Schulleitung und dem Landkreis Teltow- Fläming einigte man sich darauf, dass die Weihnachtsferien sowie die nur einwöchigen Winterferien im Februar nicht die geeigneten Zeitpunkte seien, um den Umzug der Wiesenschule zu bewältigen. Anke Stöckigt sagte deshalb: „Wir wollen die Osterferien für den Umzug nutzen.“ In dem zweiwöchigen Zeitraum sei der Wechsel in die ehemalige Förderschule am ehesten zu schaffen. Schulleiter Ralf Mund äußerte sich über den verschobenen Umzugstermin jedoch verständnisvoll. „Es ist so, wie es ist. Ich wurde aber als Schulleiter in die Situation mit eingebunden und das fand ich sehr gut“, erklärte er. Um die Baumaßnahme an der Wiesenschule finanzieren zu können, muss sich die Stadt an zwei Fördertöpfen bedienen. Da diese in einem bestimmten zeitlichen Rahmen abgerufen werden müssen, ist der Zeitplan für die Sanierung der Wiesenschule äußerst knapp. Ohne die 3,6 Millionen der Investitionsbank des Landes Brandenburg und die 1,7 Millionen Euro vom Landesamt für Bauen und Verkehr könne die Stadt die Gesamtkosten von etwa acht Millionen Euro nicht stemmen. Anke Stöckigt ist jedoch zuversichtlich: „Wir versuchen die Fördermittel weiter zu sichern – das sieht bisher ganz gut aus.“ Neben den zahlreichen Problemen gibt es aber auch positive Nachrichten für die Stadt. Über das Pachtverhältnis zwischen der Stadt Jüterbog und dem Landkreis Teltow- Fläming für die Pestalozzischule wird nun erneut verhandelt. „Landrätin und Bürgermeister sind sich einig, dass sie einen Vertrag schließen wollen,“ so Arne Raue.

 

Quelle: MAZ, Jüterbog, vom 24.08.2018, Autorin: Isabelle Richter

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Foto: Isabelle Richter