Bis Mittwoch konnten die Zehntklässler an der Wiesen-Oberschule in Jüterbog noch versuchen, mit freiwilligen Prüfungen ihre Noten etwas aufzubessern. Seit Donnerstag stehen die Zensuren fest. Am Freitagabend um 18 Uhr findet die feierliche Zeugnisübergabe für die Zehntklässler in der Wiesenhalle statt. Bis zum Ferienbeginn am nächsten Donnerstag gibt es zumindest in der Wiesenschule noch jede Menge zu tun. Sie muss leergeräumt werden, weil umfangreiche Umbauarbeiten bevorstehen. Diese sollen in den Sommerferien beginnen. Um einen Parallelbetrieb von Umbau und Unterricht zu vermeiden, hat sich die Wiesenschule für die Lösung entschieden, vorübergehend in das Gebäude der Pestalozzischule umzuziehen. Dort befindet sich noch bis zum Schuljahresende offiziell die Förderschule des Landkreises Teltow-Fläming. Diese wird aufgegeben. Die Schüler wechseln in Integrationsklassen anderer Schulformen oder in andere Förderschulen. Am Mittwoch war ihr letzter Tag in ihrer alten Schule. Dort fand noch eine Lehrmittelbörse statt, bei der sich Vertreter anderer interessierter Schulen mit Schulmaterial eindecken konnten, das an diesem Ort nicht mehr gebraucht wird. Zugleich rückten die Hausmeister der anderen Schulen in Trägerschaft des Landkreises an, um schon einmal so viele Zimmer wie möglich leerzuräumen. Seit drei Wochen hat der Kreis auch einen Koordinator nach Jüterbog geschickt, um vor Ort alle Maßnahmen aufeinander abzustimmen. Auch wenn der Mietvertrag zwischen Kreis und Stadt über das kreiseigene Gebäude immer noch nicht unterschrieben ist, rückten am Donnerstag schon die ersten Schüler und Lehrer aus der Wiesenschule an, um mit Hilfe eines Umzugsunternehmens die ersten Stühle, Tische, Bücherkisten und sonstiges Gerät in ihr neues Schulgebäude zu bringen. Während die Noch-Pestalozzischüler ihre letzten Unterrichtstage in diesem Schuljahr im Rahmen von Schulprojekten Ausflüge in Schwimmbäder oder nach Potsdam und Berlin unternahmen, steht für die Oberschüler aus der Wiesenschule das Projekt „Umzug“ an.„Das ist zwar nicht minutiös geplant“, meint Schulleiter Ralf Mund gegenüber MAZ, „aber Lehrer und Schüler versuchen gemeinsam alles zu etikettieren und zu verpacken.“ In den neuen Räumen in der Pestalozzischule hängen bereits Lagepläne, wo aufgeführt ist, welches Mobiliar dort hineinkommt. Dabei geht es natürlich mitunter drunter und drüber. Wer kennt das nicht von seinen eigenen Umzügen? „Unser großes Ziel ist es, bis zum Ferienbeginn am 20. Juni die meisten Sachen im neuen Gebäude zu haben“, sagt Schulleiter Mund. „Das ist alles schon sehr idealismusfordernd“, umschreibt er die Situation treffend, zumal man nicht in eine renovierte Schule einziehe, noch einige Dinge sehr kritikwürdig, aber wohl den hohen Kosten für den Brandschutz geschuldet seien. Auch räumlich bedeute dies eine Einengung für die Oberschule. Die Schulleitung selbst wird mit ihren Möbeln, Geräten und Unterlagen erst in der letzten Juniwoche, also in der ersten kompletten Ferienwoche umziehen. „Bis dahin müssen wir hier ansprechbar bleiben“, so Mund.
Quelle: MAZ, Jüterbog, vom 14.06.2019, Autor: Hartmut F. Reck