Förderschule ist nun endgültig Geschichte

Erstellt von Marcus J. Pfeiffer |

Im dritten Anlauf stimmte der Kreistag für die Auflösung der Pestalozzi-Förderschule in Jüterbog

Es war ein langes Hin und Her. Jetzt steht fest: Die Pestalozzi-Förderschule in Jüterbog wird zum Ende des Schuljahres auch offiziell aufgelöst. Hartnäckig haben sich die Mitglieder des Kreistages dagegen gewehrt. Am Montagabend gaben sie auf ihrer jüngsten Sitzung schließlich nach – auf Drängen des Innenministeriums des Landes. Denn Schüler und Lehrer sind aus dem Gebäude in der Schulstraße schon längst ausgezogen. Sie haben sich umorientiert, bevor der Hammer fällt, so Beigeordneter Johannes Ferdinand. Trotzdem wollte die Mehrheit des Kreistages bis zuletzt eine Schließung mit allen Kräften verhindern. Landrätin Kornelia Wehlan (Die Linke) schaltete daraufhin die Kommunalaufsicht des Innenministeriums ein. Alle Schüler sind laut Verwaltung inzwischen erfolgreich an andere Schulen in der Umgebung gewechselt. Eine andere Lösung soll es nicht gegeben haben: Die Schülerzahlen sanken immer weiter in den Keller. Die Förderschule war nicht mehr tragbar, hieß es von der Kreisverwaltung. Das Gesetz verpflichtete sie, die Bildungsstätte dichtzumachen. Zuletzt gab es an der Pestalozzi-Schule nur drei Klassen in den Jahrgängen 7 bis 10 und keine neuen Anmeldungen für dieses Schuljahr. Die Plädoyers aus den Reihen der CDU und AfD überzeugten bis zum Schluss gegen die Schließung – obwohl oder gerade weil sie sich gegen einen Grundsatz der Brandenburgischen Landesregierung richteten. „Aus pädagogischer Sicht ist die Schließung unverantwortlich“, sagte Birgit Bessin (AfD). Sie befürchte, dass die Bedürfnisse lernbehinderter Kinder und Jugendlicher bald auf der Strecke bleiben könnten. Für Inklusion bliebe in großen Regelklassen kaum noch Zeit. Es folgte eine rege Debatte, die schließlich in einen positiven Beschluss mündete – die Förderschule muss nun offiziell schließen. Das Schulhaus wird seit Juli schon anderweitig genutzt. Es dient als neues Zuhause für die sanierungsbedürftige Wiesenoberschule. Nach der Sanierung in etwa zwei Jahren will die Stadt dort eine neue Grundschule aufbauen. Seit mehreren Wochen schon laufen die Ausschreibungsverfahren für die Baumaßnahmen.

 

Quelle: MAZ, Jüterbog, vom 23.10.2019, Autor: Marcus J. Pfeiffer

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Foto: privat