„Es nimmt langsam Form an“, sagt Ralf Jachmann über die Bauarbeiten in der Wiesenschule. Der Monteur und seine Kollegen von der Firma Trocken- und Innenausbau Neuseddin sind aktuell dabei, die Decken der Klassenräume sowie der Lehrerzimmer mit speziellen Deckenplatten auszustatten. „Das ist Lochgips“, erklärt Ralf Jachmann. Sie würden im Schulbetrieb zu einer besseren Raumakustik beitragen. Neben den Trockenbauern sind laut Bürgermeister Arne Raue (WsJ) außerdem die Elektriker im Haus. Zudem habe das Hauptgewerk mit dem Verklinkern begonnen und an den Außenanlagen wird gebaut. In der letzten Phase geht es dann an die Innengestaltung. Dazu wurde die Schule bereits mit einbezogen. Wie Schulleiter Ralf Mund kürzlich in der MAZ berichtete, gab es mit der Stadt schon einen Termin zur Abstimmung über die Fußbodenbeläge, an dem sich die Schulsozialarbeiter, der Hausmeister, zwei Lehrerinnen und Siebtklässler mit ihrer Kunstlehrerin beteiligten. Der ursprüngliche Plan sieht vor, das Großbauprojekt zu Beginn des neuen Schuljahres Anfang August wieder an die Wiesenschüler zu übergeben. Ob der Plan tatsächlich eingehalten wird, ist noch unklar. „Es gibt leichte Verzögerungen aufgrund der anfänglichen Baugrundverbesserungen“, erklärt Arne Raue auf MAZ-Nachfrage. Wie er erläutert, musste das Fundament verstärkt werden, weil die Einbauten und Lasten erheblich seien. Verzögerungen aufgrund der dritten Corona-Welle habe es jedoch nicht gegeben. „Die Gewerke bewegen sich in einem großen Baukörper über vier Etagen“, so Raue zum Hintergrund. Es seien derzeit etwa 10 Personen gleichzeitig am Objekt beschäftigt. Das Baugerüst muss dagegen nun länger stehen, als geplant. Grund dafür ist ein Vorfall in der vergangenen Woche. Am vergangenen Donnerstag teilte die Stadt via Facebook mit: „Der Stadt Jüterbog ist in der letzten Nacht ein erheblicher Sachschaden zugefügt worden, der vom Steuerzahler zu tragen ist. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass auch die Arbeit der Handwerker mit Füßen getreten wurde.“ Der oder die Täter hatten an mehreren Stellen der Fassade unterschiedliche Botschaften hinterlassen. Auch im Gebäude gab es Schmierereien. Wie hoch der Schaden tatsächlich ist, sei laut Arne Raue „noch nicht bezifferbar“. Mit einem Aufruf sucht die Stadt Jüterbog seit vergangener Woche jedoch nach Hinweisen. „Die Stadt setzt zur Ergreifung der Täter eine Belohnung von 500 Euro aus“, heißt es auf Facebook. Die Kosten für die Sanierung sind aber auch generell gestiegen. Im jüngsten Bauausschuss war berichtet worden, dass die Kosten auf 9,2 Millionen Euro angestiegen seien. Im Dezember lag das Gesamtvolumen noch bei 8,8 Millionen Euro. Davon sind etwa 5,5 Millionen Fördermittel. „Derzeit gibt es Prüfungen zu Nachträgen“, so Raue auf MAZ-Nachfrage zu den Kosten. „Die Baumaterialien erleben aktuell wöchentliche Sprünge von 40 bis 300 Prozent.“ Weiterhin ist unsicher, ob die Stadt die Fördermittel für die Ausstattung der Fachkabinette aus dem Digitalpakt wirklich erhält. Rund 435.000 Euro könnte Jüterbog für die Ausstattung ihrer Schulen bekommen. Der Eigenanteil liegt bei rund 40.000 Euro. Da die Stadt noch keinen Haushaltsbeschluss hat, könne sie nicht nachweisen, ob sie den Anteil auch leisten kann. Vor wenigen Wochen habe man dem Fördermittelgeber das mitgeteilt, was man derzeit unverbindlich sagen könne, erklärte der Bürgermeister den Stadtverordneten im März. Die Aussage, dass die Gesamtfinanzierung gesichert sei, könne man gegenüber dem Fördermittelgeber aber derzeit nicht leisten. Wie Arne Raue (WsJ) auf MAZNachfrage erklärt, gebe es zum Thema Fördermittel noch keine Neuigkeiten.
Quelle: MAZ, Jüterbog, vom 28.04.2021, Autorin: isabelle Richter