Die Sanierung der Wiesenschule ist seit dem Spatenstich im Sommer 2019 schon deutlich vorangeschritten. Die Übergabe des neuen Schulgebäudes kann jedoch nicht wie geplant zum Start des Schuljahres 2021/22 erfolgen. Das teilte Kira Wenngatz jüngst auf Nachfrage des Stadtverordneten Uwe Hüttner (BBJ) mit. Laut der Bauamtsleiterin müssen die Wiesenschüler auch in den nächsten Monaten in ihrem Ausweichquartier in der Pestalozzischule bleiben. Schon im Juni wurde die Verzögerung im Bauausschuss angesprochen. Dort sei man laut Wenngatz noch davon ausgegangen, dass der Umzug im Oktober erfolgen kann. Mittlerweile ist jedoch klar: Auch das wird nichts. Wie die Verwaltung der MAZ schon im April erklärte, gab es bereits zu Beginn der Maßnahme leichte Verzögerungen, weil das Fundament des Gebäudes aufgrund der extremen Lasten verstärkt werden musste. Darüber hinaus kam es wegen der Pandemie dazu, dass sich Materiallieferungen verzögerten. Und auch bei der Innenausstattung geht es nicht so schnell wie geplant. Die neuen Digitaltafeln können voraussichtlich erst im Herbst eingebaut werden. Die Vergabe für die Lieferung und den Einbau ist vor Kurzem erfolgt. Eine gute Nachricht. Denn im Frühjahr stand noch nicht fest, ob die Stadt Jüterbog die Fördermittel dafür überhaupt bekommt (die MAZ berichtete). „Wir befinden uns gerade in Abstimmung für einen Liefertermin“, so Kira Wenngatz zum aktuellen Stand. Der Einbau der smarten Geräte gehört zu den letzten Aufgaben, die an der Wiesenschule vorgenommen werden. Bis dahin müssen zuvor die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden. In den kommenden Wochen steht mit dem Verlegen des Fußbodens oder den Malerarbeiten die finale Innengestaltung an. Außerdem müssen die Fachräume ausgestattet werden und die IT-Leistungen erfolgen. „Wir rechnen damit, dass wir im September soweit sind“, erklärt die Bauamtsleiterin auf MAZ-Nachfrage. Der Umzug der Wiesenschüler in das frisch sanierte Schulgebäude muss deshalb noch warten. „Die Maßnahme wird erst zum Jahresende fertigstellt. Wir sind jetzt in Abstimmung mit der Schule, wann dann umgezogen wird“, so Kira Wenngatz kürzlich in der Stadtverordnetenversammlung. Auch auf dem Schulhof muss wird sich bis zum Wiedereinzug der Oberschüler noch einiges tun müssen. Die Arbeiten an den Außenanlagen haben begonnen. Aktuell werden verschiedene Leitungen verlegt. Anschließend erfolgen die Befestigung und die Gestaltung des Außengeländes. Das Schulgebäude selbst ist dagegen von außen so gut wie fertig und kaum noch wiederzuerkennen. Seit Dienstag wird auch das letzte verbliebene Gerüst abgebaut. Die Klinkerarbeiten am Eingangsbereich der Schule sind abgeschlossen und abgenommen – ebenso wie das Dach. Nicht nur baulich gesehen ist die Sanierung der Wiesenschule ein Mammutprojekt. Auch die Kosten sind im Vergleich zum Beginn des Bauvorhabens noch einmal deutlich gestiegen. Im April hieß es, die Kosten liegen mittlerweile bei 9,2 Millionen Euro. Zum Hintergrund erklärte Bürgermeister Arne Raue (WsJ) auf Nachfrage, dass Baumaterialien wöchentliche Sprünge von 40 bis 300 Prozent erleben. Im Dezember 2020 lag das Gesamtvolumen noch bei 8,8 Millionen Euro. Rund 5,5 Millionen der Kosten werden über Fördermittel finanziert.
Quelle: MAZ, Jüterbog, vom 22.07.2021, Autorin: Isabelle Richter