„Die Schule war für mich immer wie ein grauer Kasten und ich finde, das Gebäude ist jetzt wesentlich ansprechender geworden“, sagt Lukas Schinkel. Der Mitarbeiter der Langenlipsdorfer Firma Flämingbau, der gegenwärtig im neuen Schulhaus der Jüterboger Wiesenoberschule Lüftungsschächte mit Gipsplatten verkleidet, kann den Wandel der Schule schon deshalb mit am besten beschreiben, weil er bis 2013 hier selbst die Schulbank drückte. Für ihn und die übrigen Bauleute gibt es jetzt, rund acht Wochen vor der geplanten Inbetriebnahme des von Grund auf sanierten Schulhauses noch jede Menge zu tun, auch wenn sich seit dem letzten MAZBaurapport vor knapp drei Monaten viel getan hat. „Am Ende ist es auch hier wie auf jeder Baustelle kurz vor der Fertigstellung: Überall bleiben zusammengekehrte Haufen an Kleinigkeiten, an denen die einzelnen Gewerke noch Restarbeiten zu erledigen haben“, schildert Projektbetreuerin Babett Genge vom städtischen Bauamt den gegenwärtigen Gesamteindruck. Parallel zu den letzten Handgriffen an der Lüftungsanlage haben in dieser Woche in den Obergeschossen mit dem Anbringen farbiger Absätze begonnen. In den Toiletten, die es erstmals auf jeder Etage gibt, fehlen noch die Kabinenwände, das Spülen der Rohrleitungen und der neue Fußbodenbelag auf den Gängen. „Bis Ende Januar werden auch die im Erdgeschoss untergebrachten Fachräume fertig sein. Zu 95 Prozent abgeschlossen sind die Arbeiten in der neuen Ausgabe-, sowie der Lehrküche, wo die Einrichtung bereits eingebaut ist und eigentlich nur noch die Wasserhähne fehlen“, so Genge. Auch im Außenbereich hat sich, trotz der Jahreszeit, viel getan. Die im Herbst gepflanzten Büsche und Bäume verleihen dem Schulgelände Flair. Die neuen Spielgeräte auf der Wiese sind, ebenso wie neue Fahrradstell-Anlage aufgebaut, bleiben aber bis zum Eintreffen der Schüler noch verhüllt. „Was hier noch fehlt sind die Tore, aber bis zum Umzug werden auch die eingebaut sein. Die dann noch offenen Restarbeiten an den Grünanlagen werden die Gärtner in den Osterferien erledigen, um den Schulbetrieb nicht zu stören“, blickt Genge voraus. Nach derzeitiger Planung soll der Rückzug der Schule vom gegenwärtigen Ausweichquartier in der Schulstraße Anfang März erfolgen. „Der Auftrag zum Transport der Dinge, die vom Ausweichquartier mitgenommen werden, ist an eine Firma vergeben. Das Mobiliar im neuen Schulhaus ist neu, so dass nichts mit rüber genommen wird“, erläutert Bauamtsleiterin Kira Wenngatz. Am Zusammenpacken des Lehrmaterials hingegen werden die Schüler und Lehrer ähnlich beteiligt sein, wie vor zwei Jahren beim damaligen Beziehen des Ausweichquartiers. Ob und in welcher Form die Rückkehr ins sanierte Schulhaus gefeiert wird, ist derzeit noch völlig unklar. „Eigentlich wollten wir die Wiedereinweihung groß feiern und dazu auch die Fördermittelgeber einladen. Aber wegen Corona lässt sich derzeit einfach nichts planen. Schulintern wird es sicherlich zumindest einen kleinen Festakt geben“, so Wenngatz. Bei den Gesamtkosten gab es im Vergleich zum Herbst keine Veränderungen. „Derzeit l egen wir bei rund 9,2 Millionen Euro, wobei der Eigenanteil der Kommune bei rund drei Millionen liegt. Der Löwenanteil sind Fördermittel aus verschiedenen Förderprogrammen“, so die Bauamts-Chefin. Die Verteuerung der Baukosten gegenüber der anfänglichen Planung beträgt 13 Prozent. Ursachen dafür sind unerwartete Probleme mit der Festigkeit des Baugrunds, sowie während der Pandemie gestiegene Materialkosten.
Quelle: MAZ, Jüterbog, vom 14.01.2022, Autor: Uwe Klemens