Pädagogik zwischen Baumwipfeln / Miteinander auf dem Parcours

Erstellt von UWE KLEMENS |

Ans Seil und rüber

J ÜTERBOG Hoch hinaus wollten gestern die Jungen und Mädchen der siebenten Klassen an der Jüterboger Wiesenschule. Das "hoch" ist dabei ganz wörtlich zu nehmen. An einer dünnen Strickleiter hangelten sie sich bis in schätzungsweise sechs, sieben Meter Höhe. Auf quergespanntem Seil hieß es dann, leichten Schrittes wie ein Zirkusakrobat, den gegenüberliegenden Baum zu erreichen. "Ein Kinderspiel", meinten einige Schüler beim ersten Hinsehen. Doch wurden den meisten – eingezwängt in Gurte und Seile – beim Probieren dann doch die Knie weich.

"Die Schüler lernen, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und nicht nur auf sich, sondern auch auf ihre Mitmenschen zu achten", lobten Klassenlehrerinnen Elke Schütte und Manuela Reusch den Projekttag. Das Achten auf seine Mitmenschen und das Erlernen eines besseren Miteinander sei Ziel des erlebnispädagogischen Projektes, auf das man eher zufällig im Ferien- und Erlebniszentrum der Arbeiterwohlfahrt in Kemlitz gestoßen war.

Schon am Abend vorher war Projektleiter Uwe Prinz nach Jüterbog gekommen um den Parcours auf dem Schulgelände und im benachbarten Schlosspark zu spannen. Das Miteinander von Kletterer- und Sicherungs-Mannschaft ist bei diesem Sport buchstäblich überlebenswichtig.

Weit komplizierter als die sportliche Herausforderung in der Höhe war es, die Aufgabe am Niedrigseil zu lösen. "Jeder muss rüber kommen, sonst haben alle verloren", hieß das Ziel. Aus dem Durcheinander der Ideen eine gemeinsam verwirklichte Strategie werden zu lassen, erforderte schließlich auch von den begleitenden Pädagogen großes Geschick.

"Erfahrungen wie diese macht man im Alltag kaum", meinte Elke Schütte am Ende des Tages. "Heute", so meinte sie, "war das Wachsen der Gruppe buchstäblich zu spüren!"
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo, 11.10.2007, Autor: Uwe Klemens

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