JÜTERBOG Diese Art einer Unterrichtsstunde ist den Schülern nicht neu. Die Berufsorientierung wird an der Jüterboger Wiesenoberschule langfristig und auf vielfältige Weise betrieben. Gestern stand sie erneut und planmäßig auf den Stundenplänen der neunten Klassen.
Organisiert von der Struktur- und Wirtschaftsfördergesellschaft des Landkreises Teltow-Fläming, führten in vier Interessengruppen Firmenchefs durch die Stunde - Uwe Becker von der Firma Edelstahlverarbeitung Jüterbog, Elvira Müller von der gleichnamigen Sozialstation in Jüterbog, Jens-Peter Bochmann vom Toom-Baumarkt Luckenwalde sowie Werner Fränkler, der den Fahrzeugbau vertrat, eigentlich aber einer der Initiatoren derartiger Veranstaltungen ist. Fränkler ist bei der Struktur- und Wirtschaftsfördergesellschaft unter anderem Betreuer des Netzwerkes Mittelstand, dem im Sinne der Sicherung des Berufsnachwuchses an einer solchen Zusammenarbeit von Wirtschaft und Schule gelegen ist. "Wir sind beeindruckt, wie interessiert und aufgeschlossen die jungen Leute waren", konstatierte Werner Fränkler, nach dem die Pausenglocke die Informationsstunde beendet hatte.
Schulleiter Ralf Mund will seine Schüler zwar nicht über den grünen Klee loben, aber es zahle sich schon aus, "dass wir schon frühzeitig ab der siebenten Klasse mit der Berufsorientierung und entsprechenden Veranstaltungen in der Schule, mit Besuchen in Betrieben und Praktika unterschiedlichster Art beginnen". Ein Großteil der Neuntklässler gehe jetzt schon mit bestimmten Vorstellungen über einen eventuell gewünschten Beruf an solche Veranstaltungen heran - zum Beispiel auch, wenn es um das Schülerbetriebspraktikum im März dieses Jahres geht.
Für die Unternehmer zieht Werner Fränkler nach der gestrigen Veranstaltung das Fazit, dass es sich auf jeden Fall lohne, die Beziehungen von Wirtschaft und Schule weiter auszubauen. Nur so könnten seitens der Unternehmer Vorurteile abgebaut, und selbst ein Stück zur Sicherung des immer dringender benötigten Fachkräftenachwuchses beigetragen werden.
Projekt "Praxislernen"
Interessenvertreter aus Bildung und Wirtschaft des Landkreises riefen im vorigen Jahr das Projekt "Praxislernen" ins Leben.
Bildungsinstitutionen und Unternehmen sollten auf dieser Grundlage stärker kooperieren, begrüßte Schulrat Hans-Werner Baltrusch das Projekt. Ziel ist die Stärkung der Berufsorientierung und auch der Ausbildungsreife der Schüler.
An der Wiesenoberschule Jüterbog gehört Praxisnähe schon lange zu den Maßnahmen in Sachen Berufsorientierung. Dazu hat die Schule zahlreiche Kooperationspartner gewinnen können. Zu ihnen zählen das Diakonische Werk und der Qualifizierungsverein Fläming.
Im kommenden Schuljahr soll an der Schule direkt mit dem "Praxislernen" begonnen werden. An einem Tag in der Woche werden die Schüler dann verschiedene Praxisbereiche kennen lernen.
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo, 25.01.2008, Autor: Matthias Butsch
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Wirtschaft - Firmenchefs informieren junge Leute an der Wiesenoberschule