Jüterbog Ganz in grün sind die Wände der ersten Etage der Wiesenoberschule gefärbt. Damit man gleich sieht wo man reinkommt, passend zu unserem Namen, erklärt Schulleiter Ralf Mund. Mehr als 200 Schüler werden in zwölf Klassen im Schulhaus an der großen Wiese unterrichtet. Bei den Einschulungen will Ralf Mund auf die Wünsche der Eltern eingehen. Wenn ein Kind etwa unbedingt mit seinem Freund in dieselbe Klasse kommen soll, versuchen wir das natürlich zu realisieren, sagt er.
Besonders großen Wert lege die Wiesenoberschule darauf, ihre Schüler auf das Berufsleben vorzubereiten. Die diesjährigen Projekttage der neunten Klassen hätten deshalb unter dem Motto E-Business gestanden (siehe nebenstehenden Artikel), so der Schulleiter: Weil das so ein wichtiges Thema ist.
Um die Offenheit der Schüler gegenüber anderen Ländern und Kulturen zu fördern, bietet die Wiesenoberschule regelmäßig Austauschfahrten nach Polen an. Wenn wir es schaffen, dass die Kinder sich dann auch mal in den Ferien besuchen und sich Freundschaften bilden, haben wir das erreicht, was wir wollten, sagt der Schulleiter. So würden Vorbehalte gegenüber Fremden im Keim erstickt und stattdessen das Verständnis für andere gefördert.
Im Untergeschoss der Schule befindet sich die Mensa mit dem daran angeschlossenen Café. Schüler an die Tresen, heißt es hier. Die Jugendlichen organisieren den Betrieb selbst und kümmern sich auch um die Finanzen. Früh sollen sie auf diese Weise lernen, Verantwortung zu übernehmen.
Schon seit mehreren Jahren setzt man sich an der Schule mit dem Thema Gewalt auseinander. Wie andere Schulen in ganz Deutschland habe auch die Wiesenschule hin und wieder mit dem Problem zu tun. Mit Projekten wie ,Gewalt vermeidbar oder unausweichlich versuchen wir, den Schülern die Konsequenzen klarzumachen und andere Möglichkeiten der Auseinandersetzung zu zeigen, erklärt Michael Lehmann, Sozialarbeiter an der Wiesenschule. Zu ihm kommen die Jugendlichen mit ihren Sorgen über Liebeskummer, schlechte Noten oder familiäre Probleme. Die Schüler kommen auf jeden Fall freiwillig. Ich bin dann für sie da, sagt Michael Lehmann.
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo, 20.02.2008, Autorin: Marion Schulz