Über die verschiedenen Drogen, deren Wirkung und die Möglichkeiten der Beschaffung klärte Sabine Fietz am Donnerstag in der Wiesenschule auf. Etwa 20 Eltern waren gekommen, um ihren Kindern im Fall der Fälle helfen zukönnen.
"Mische", "Becks", "Eimern", die Begriffe, die Jugendliche in Bezug auf Drogen benutzen sich für ihre Eltern oft unverständlich und klingen manchmal sogar harmlos. Eine am Boden abgeschnittene Plastikflasche etwa, die den Marihuana-Konsum durch Wasser ermöglichkt, wurde von der ahnungslosen Mutter eines minderjährigen Konsumenten mit einem Gartenwerkzeug veerwechselt, erzählt Kriminalobermeisterin Sabine Fietz. Sie war am Donnerstag in die Wiesenschule gekommen, um etwa 20 Eltern über die Möglichkeiten der Drogenprävention aufzuklären. "Ich hoffe natrülich, dass Sie nie in eine solche Situation kommen werden", sagte sie den besorgt schauenden Gästen. Wissen könne man es allerdings nie und das Einstigsalter bei marihuana etwa, der Trend-Droge Nummer eins, liege im Schnitt schon bei elf Jahren. Doch andere Rauschmittel, wie LSD oder Kokain, wüssten manche Jungen und Mädchen schon zu beschaffen. "Wie viel Gramm Haschisch darf man legal besitzen?", fragt Sabine Fietz die Eltern. Die Mütter und Väter schauen ratlos. Erlaubt sei tatsächlich nichts. Sochn bei den kleinsten Mengen würde eine Anzeige folgen, klärt die Kriminalobermeisterin auf. Viele wüssten dies nicht und die, die es wissen, würden den Stoff vor Eltern und Polizei verstecken. Dabei würden sich die Jugendlichen oft sehr kreativ zeigen. Als Sabine Fietz eine hölzerne Box herumreicht und einen Vater bittet, sie zu öffnen, schaut er sie ratlos an. Auch die anderen Eltern wissen nicht, wie das Kästchen aufgehen könnte. Die Polizistin klärt auf und zeigt einen getarnten Schiebemechanismus. "Das haben wir mit mehreren Gramm Marihuana bei einem Verdächtigen gefunden", sagt sie. Für die Eltern hieße es, stets achtsam zu sein. "Leider gibt es keine Check-Liste, an der sich abhaken lässt, ob das eigene Kind Drogen nimmt oder nicht", sagt die Polizistin. Dafür seien die jungen Menschen einfach zu unterschiedlich.
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo, 12.04.2008, Autorin: Marion Schulz