Achtklässler beschäftigen sich mit dem Thema Gewalt

Erstellt von Martina Burghardt || Berufsorientierung 

SOZIALES: Erkenntnisse in „Randalusien“

Spiel mit ernstem Hintergrund

JÜTERBOG - Das Jugendnetzwerk Jüterbog, Niedergörsdorf, Niederer Fläming hatte gestern mit Unterstützung des Jugendamtes Teltow-Fläming die Achtklässler der Wiesenoberschule Jüterbog zu einem Projekt ins Freizeitzentrum „Full House“ eingeladen und dazu den Spielpädagogen Ralf Brinkhoff aus Löhen bei Bielefeld (Nordrhein-Westfalen). Das Thema lautete Gewalt, das Spiel heißt „Randale im Land“.

Die Auswertung nach dem Projekt brachte nicht nur Antworten, sondern ließ auch Fragen offen. Doch in einem waren sich alle Beteiligten einig: Man kann mit Spaß über das Thema Gewalt nachdenken.

Die etwa 60 Schüler mussten zu Beginn des 90-minütigen Spiels nach Randalusien auswandern. Dort leben das Gesocks, die Dödel und die Oberdödel. Um herauszufinden, zu welcher Gruppe man gehört, musste man den Charakter ermitteln, erschaffen, verändern – an allen Stationen wurden Punkte gegeben oder abgezogen. Agressivität, Konfliktpotenzial und Gewaltbereitschaft in verschiedenen Lebenslagen werden künstlich erzeugt und bewertet.

Zum Teil schon während des Spiels, aber besonders bei der Auswertung war gar nicht mehr so klar, ob die höchste Punktzahl, als der höchste Grad von Angepasstheit, tatsächlich erstrebenswert ist. Zwangsläufig zogen Jugendliche und Jugendarbeiter Parallelen zur Wirklichkeit. Die Schüler werden nun einen Auswertungsbogen ausfüllen, sodass das Spiel noch weiterhin für Gesprächsstoff sorgt. Unter anderem die Erkenntnis, dass es oft kein „richtig“ oder „falsch“ gibt und man Entscheidungen für sich selbst treffen muss sowie die Meinungen anderer nicht unkritisch übernehmen sollte. Die Sozialarbeiter wollen ebenfalls ihre eigenen Erkenntnisse in ihre Arbeit einfließen lassen. Ein Punkt dabei ist die Wirkung von erwachsenen Autoritätspersonen. „Betreuer und Jugendliche haben jetzt ein gemeinsames Erlebnis“, so Ralf Brinkhoff. Er ist sich sicher, dass dies Nachwirkungen hat.
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo, 22.11.2008, Autorin: Martina Burghardt

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