JÜTERBOG - Den Startschuss für die Wiesenschule gab es schon, aber gestern erst war die offizielle Geld-Übergabe für den Ganztagsschul-Umbau. Die Akte mit dem Fördermittelbescheid, die der brandenburgische Bildungsstaatssekretär Burkhard Jungkamp unterm Arm hielt, war mehr als daumendick. Immerhin geht es auch um insgesamt mehr als eine Million Euro.
Es ist ein Novum für mich, gleich zwei Fördermittelbescheide für eine Schule zu überreichen, sagte Jungkamp beim offiziellen Akt im neu gestalteten Schüler-Aufenthaltsraum der Wiesenoberschule. Das Land bezuschusst nach dem erfolgten Abriss der Hort-Baracke in den Herbstferien nun auch die Sanierung des alten Mehrzweckgebäudes und einen daran angeschlossenen Erweitungsneubau.
Zur Vorbereitung der Baumaßnahme hatten wir in einem Workshop mit Lehrern, Schülern und Eltern den Bedarf für das Ganztagsschulkonzept erarbeitet, berichtete Architekt Rüdiger Karl aus Schönewalde. Derzeit werde die Bodenplatte für den Neubau gelegt. Bis zum 15. Oktober nächsten Jahres soll das Projekt abgeschlossen und abgerechnet sein.
Wir sind froh, dass man jetzt auch baulich Veränderungen sehen kann, nachdem wir inhaltlich als Ganztagsschule arbeiten, sagte Schulleiter Ralf Mund, denn die Umstellung verlief nicht ohne Diskussionen. Inzwischen wurde genehmigt, den Ganztagsbetrieb auf alle Jahrgangsstufen auszudehnen.
Das neue Mehrzweckgebäude soll Kursräume enthalten, wo wir mit ein oder zwei Jahrgängen Projekte machen können, ohne dabei die anderen Klassen zu stören, erläuterte er weiter. Das unsanierte Haupthaus sei dafür zu hellhörig. Aber auch der Altbau schreit nach einer Sanierung, so der Schulleiter. Jedoch würde jede Veränderung den Bestandsschutz aufheben, sodass gleich eine aufwändige und sehr teure Komplettsanierung nötig werde.
Im neuen Gebäude soll außerdem das Schülercafé in einer großen Cafeteria unterkommen, die auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Wir bieten Süßigkeiten und kleine Mahlzeiten an, berichtete die Achtklässlerin Julia Riehn aus der Arbeit des selbstverwalteten Schülerbetriebs.
Bürgermeister Bernd Rüdiger dankte dem Bildungsministerium für die finanzielle Unterstützung. Neben den Fördermitteln in Höhe von 475 000 Euro zahlt das Land auch eine Schuldendiensthilfe in Höhe von 146 000 Euro an die Stadt. Damit kann die Stadt die Zinsen für den 600 000-Euro-Kredit bezahlen, den sie aufnimmt, um die Eigenmittel für den Ausbau der Wiesenschule beisteuern zu können.
Quelle: MAZ, Jüterboger Echo, 03.12.2008, Autor: Alexander Engels