Für den Ernstfall gut gerüstet

Erstellt von Uwe Klemens || Berufsorientierung 

An der Wiesenoberschule sind Nachwuchs-Sanitäter im Einsatz

Menschen, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich um das Wohl anderer kümmern, werden seltener. Feuerwehren und andere Hilfsdienste wissen ein Lied davon zu singen, wie es ist, dem Nachwuchs hinterherzulaufen. Gut zwei Jahre ist es her, dass an der Jüterboger Wiesenoberschule ein aus Schülern bestehender Sanitätsdienst ins Leben gerufen wurde. Fachliche Betreuung leistet der Malteser-Hilfsdienst, wo man bereits über erste Erfahrungen bei der Ausbildung von Schulsanitätern verfügte und beim Aufbau eines Sanitätsdienstes an der Luckenwalder Ludwig-Jahn-Schule mitgewirkt hatte. Im Zuge der Entwicklung eines Ganztagsschulkonzeptes war das Malteser-Angebot auch an der Wiesenschule willkommen. 15 Mädchen und Jungen gehörten zu den Gründungsmitgliedern. Sechs sind es derzeit. "Viele scheuen die Ausbildung", glaubt Natascha Weckauf, die derzeit den Schulsanitätsdienst leitet. Das sind immerhin 72 Stunden "graue Theorie". Die Ausbildung findet in der Malteser-Geschäftsstelle statt und ist für die Schüler kostenlos. Eine Mitgliedschaft bei den Maltesern ist nicht Bedingung. Spektakuläre Einsätze leisten mussten die Schulsanitäter bislang nicht. Hier mal eine kleine Schnittverletzung im Werkunterricht, dort mal ein im Sportunterricht oder in der Hofpause verstauchtes Gelenk - mehr ist zum Glück nicht passiert. Doch die Schulsanitäter sind gerüstet und dank ihrer Ausbildung auch als Ersthelfer auf schwerwiegendere Fälle, einschließlich der sogenannten Herz-Lungen-Wiederbelebung, vorbeireitet. Jede Woche wird ein Einsatzplan erarbeitet und im Schulsekretariat ausgehängt. Zudem verfügt jeder Schulsani über ein Handy, das sogar während des Unterrichtes eingeschaltet bleiben darf. Beim Tag der offenen Schultür gaben die Sanitäter jetz einen Einblick in ihr Können. An der Einsatzpuppe aus Kunststoff demonstrierten sie, wie man einen Menschen wiederbeleben kann. Auch wenn die Umstehenden meist schmunzelten - der Hintergrund ist ernst. Ebenso ernst sind die Nachwunssorgen des Schulsanitätsdienstes. Denn Natascha Weckauf verlässt imSommer nach Abschluss der 10. Klasse die Schule, die anderen Sanitäter im Jahr darauf. Für die couragierte Zehntklässlerin wurde dr Sanitätsdienst zum beruflichen Sprungbrett. Ihren Lehrvertrag zur Gesundheitspflegerin hat sie bereits in der Tasche.
Quelle: MAZ, 25.02.2009, Autor: Uwe Klemens

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